Handgemachte Naturseife Patchouli

Wissenswertes über meine Seifen z.B. die Frage, ob sie biologisch abbaubar sind u.a.

Was ist eine handgemachte Naturseife?

Eine handgemachte Naturseife mit ausreichender Überfettung ist nicht vergleichbar mit dem bröckeligen Seifenstück damals am Waschbecken nach dessen Benutzung die Haut spannte. Nein nein, Seife so wie ich sie herstelle wird kaltverseift, überfettet und heißt wohltuende Pflege für den ganzen Körper.

Meine handgemachten Naturseifen werden im Unterschied zu industriell gefertigten Seifen aus nichts weiter als Pflanzenölen, Wasser bzw. Milch und einer starken Lauge (NaOH) im Kaltverseifungsverfahren hergestellt.

Bei der Verseifung werden die Pflanzenöle in ihre Bestandteile Glycerin und Fettsäuren gespalten – letztere reagieren mit der Base (Lauge).
Das Endprodukt sind die Alkalisalze der Fettsäuren, echte Seife. Die wird dann mit ätherischen Ölen, farbigen Tonerden, Pflanzenfarben, Kräutern oder Peelingzusätzen noch etwas aufgepeppt. Dabei achte ich darauf möglichst keine chemisch veränderten Rohstoffe einzusetzen, eben alles ganz natürlich.

Der natürliche Glyceringehalt der verwendeten Öle bleibt meinen Seifen erhalten, denn sie werden nicht ausgesalzen. Das bei der Verseifung abgespaltene Glycerin wird wieder in die Seifenmasse hineingerührt. Der Glyceringehalt meiner fertigen Seifen liegt bei rund 7 %.

Handgemachte Naturseife kann den Feuchtigkeitshaushalt der Haut positiv regulieren. Durch gezieltes Überfetten der Seife (es wird weniger Lauge benutzt als zum Verseifen der gesamten Ölmenge erforderlich wäre = teilverseift) sind in der fertigen Seife freie Fettsäuren enthalten. Diese bleiben nach dem Waschen auf der Haut und können einen Teil des abgewaschenen Hautfettes ersetzen.
Je hochwertiger die verseiften Öle und Fette (hochwertig bedeutet hier: viele ungesättigte Fettsäuren) um so pflegender die Naturseife.
Ich benutze in meinen Rezepturen nicht mehr als 20 % Kokosfett. Der übrige Teil besteht aus kaltgepressten Pflanzenölen und Pflanzenbuttern mit durchweg positiven Fettsäurezusammensetzungen.

Warum eine Palmölfreie Seife?

Das Öl der Ölpalme (Elaeis guineensis) ist ein billiger Rohstoff, der ein sehr weites Einsatzspektrum aufweist. In Lebensmitteln, Kosmetika und sogar als Autotreibstoff findet das billige Öl seine Verwendung.

Seit dem Boom der nachwachsenden Rohstoffe ist die Nachfrage nach Palmöl regelrecht explodiert. Vor allem im südostasiatischen Raum expandiert der Anbau der Ölpalme. Durch die massive Ausweitung von Palmölplantagen wird täglich Regenwald enormen Ausmaßes zerstört, da die Ölpalme besonders gut im tropischen Klima gedeiht.

Palmöl ist ein Hauptbestandteil bei der Seifenherstellung (Deklaration u.a. als Sodium Palmate bzw. Palmitate), es macht die Seifen hart und ist preiswert.
Solange es Alternativen für Palmöl in der Seifenherstellung gibt, ist für mich auch der Einsatz von Palmöl aus biologischer Produktion aus den genannten Gründen nicht vertretbar. Denn auch auf der „Biopalmölplantage“ stand einmal Regenwald.

Anwendung

SchiefertafelSeife nur für die Hände? Nein, nein – meine Seifen eignen sich hervorragend für die Komplettwäsche. Lasst das Duschbad stehen und seift Euch mal komplett ein.
Hochwertige Pflanzenöle, Kakao- und Sheabutter sorgen dafür, dass nach einem Duschbad das Eincremen entfallen kann (hängt natürlich vom Hauttyp ab!).
Jedoch gibt es durchaus Menschen mit extrem sensibler Haut, die auf die Anwendung verzichten müssen (manchmal betrifft es auch nur die Gesichtshaut). Denen empfehle ich Heilerde als alternative Waschsubstanz.

Wer lange keine echte Seife mehr benutzt hat, sollte daran denken, dass eine echte Seife in den Augen brennt. Was ich auch sehr sinnvoll finde, denn es ist ja ein Warnhinweis vom Auge: Achtung, das gehört hier nicht rein. Bei anderen Waschsubstanzen merkt man ja gar nicht mehr, wenn etwas davon ins Auge kommt (was nicht heißt, dass es weniger reizend ist).

Handhabung und Lagerung

Eines ist zu beachten: eine handgemachte Naturseife MUSS nach jeder Benutzung gut abtrocknen können, in einer Seifenschale zum Beispiel. Achtlos am Waschbeckenrand liegen lassen, geht da nicht.
Soviel Beachtung und Liebe wie sie bei der Herstellung von mir erfahren hat, sollte sie auch bei der Benutzung bekommen, oder?! Bekommt sie dies nicht, quillt sie auf und wird weich, wodurch ihre Ergiebigkeit nachlässt.

Die Seifen sollten trocken, vor direktem Sonnenlicht geschützt und eher kühl gelagert werden. Durch den Anteil freier Fettsäuren ist ihre Haltbarkeit begrenzt. Jedoch wird Pflanzenölseife nicht schlecht in dem Sinne, sie duftet nur nicht mehr und wird eventuell dunkler.

Der Duft meiner Seifen hält sich am Besten in einer trockenen und dunklen Umgebung. Ätherische Öle sind eben ätherisch und verflüchtigen sich gern. Aber sie soll ja auch nicht rumliegen, sondern Euch beim Waschen helfen!!

Die Seife ist übrigens ein guter Indikator für eine zu hohe Feuchte in der Umgebungsluft, denn das in ihr enthaltene Glycerin hat die Eigenschaft, Feuchtigkeit anzuziehen, was eine trockene Lagerung (50 % bis 60 % relative Luftfeuchte reicht aus) nötig macht. Sollte eine meiner Seifen allein durch das bloße rumliegen weicher werden, empfehle ich einmal die Luftfeuchte der Wohnung zu messen…

Sind meine Seifen biologisch abbaubar?

Definitiv ja!

Meine Naturseifen enthalten keine Tenside auf Erdölbasis bzw. keine Erdölbestandteile und keine zugesetzte Mikroplastik. Seife gilt in der Regel als leichter biologisch abbaubar als die meisten synthetischen Tenside.

Desweiteren verwende ich nur ätherische Öle und natürliche Farbstoffe, diese werden als natürlich vorkommende Produkte auch natürlich wieder zersetzt. Ätherische Öle kommen in geringer Konzemtration zum Einsatz die nicht gewässerschädigend und unbedenklich abbaubar ist.

Chemisch betrachtet sind meine Seifen Alkalisalze höherer Fettsäuren, also Natriumsalze mit mindestens acht Kohlenstoffatomen. Wird Seife in Wasser gelöst, entstehen nach dem Händewaschen Kalkseife (je nach dem Härtegrad des Wassers) und Fettsäuren, beide sind unlöslich und nicht oberflächenaktiv. Durch Mikroorganismen werden sie später durch Totalabbau oder Mineralisation zu Kohlensäure und Natriumhydrogencarbonat  abgebaut. Fettstoffe, wie in meinen Seifen vorhanden (nicht verseifte Pflanzenöle zur Rückfettung der Haut), sind auch Bestandteile lebender Zellen und Stoffwechselprodukte der beim Abbau aktiven Mikroorganismen und gelten somit als ohne negative Wirkung für Gewässer. In der Regel ist Seife in 24 Stunden zu 80% und in ca. drei Tagen zu 99% abgebaut.